FF Adlwang

Ereignisse vor 1894

1894, unmittelbar nach der Gemeindegründung, wurde die Freiwillige Feuerwehr Adlwang ins Leben gerufen.

Bild 1: Bauverhandlungsprotokoll

Das Bauverhandlungsprotokoll wurde von den Gemeindeausschüssen und von den „Mitgliedern des Comitees“ unterzeichnet am 15. 4. 1893.

Die im Jahre 1873 erstmals behördlich erlassene Feuerpolizeiordnung für das Erzherzogtum Österreich ob der Enns (heute Oberösterreich) bestimmte, dass die feuerpolizeiliche Agende in den selbstständigen Wirkungsbereich der Ortsgemeinde gehöre. Der Gemeindevorsteher hatte die nötigen Vorkehrungen zu treffen, damit alles, was zum Ausbruch einer Feuersbrunst führen könne, möglichst beseitigt werde. In jeder Ortsgemeinde hatte der Gemeindevorsteher, wenn nicht bereits eine freiwillige oder besoldete Feuerwehr bestand, einen Aufruf zur Gründung einer Feuerwehr zu erlassen, der jährlich zu erneuern war.

Die Gründung einer Feuerwehr Adlwang dürfte nicht einfach gewesen sein, da das heutige Gemeindegebiet von Adlwang damals auf zwei politische Gemeinden aufgeteilt war. Für die Ortschaften Adlwang, Emsenhub, Mühlgrub (heute St. Blasien und Steingrub), Möderndorf und Weißenbach war der Gemeindevorsteher (Bürgermeister) der Gemeinde Waldneukirchen zuständig. Die Verantwortung für die Ortschaft Mandorf oblag dem Gemeindevorsteher der Gemeinde Nußbach.

Schon vor 1894 gab es in „Adlwang“ eine „Feuerlösch-Gemeinschaft“, welche bereits eine Feuerspritze (ohne Saugwerk) bediente. Es ist leider nicht bekannt, wer die Feuerspritze anschaffte und seit wann diese zur Verfügung stand. Es kann davon ausgegangen werden, dass keine entsprechende Organisation verhanden war.

Für das erste Feuerwehrdepot tritt als Bauwerber ein „Feuerwehr-Comitee“ von 5 Personen auf. Die Bauverhandlung wurde am 15. 4. 1893 noch von der Gemeinde Waldneukirchen abgeführt. Aufgrund der schon beschlossenen Gemeindegründung von Adlwang wurde der Gemeindevorsteher bzw. der Bürgermeister von Waldneukirchen durch die beiden Gemeindeausschüsse (Mitglieder des Gemeinderates Waldneukirchen) Michael Lederhilger vom Wachlinggut in Emsenhub 37 (existiert nicht mehr) und Karl Herzog, Gastwirt am Obermayrgut in Adlwang 5 (heute Herzogtum) vertreten.

Das erste Feuerwehrdepot wurde noch vor der tatsächlichen Gründung der Feuerwehr geplant und baubehördlich verhandelt. Das Grundstück wird von den Gasthausbesitzern Karl und Maria Schlair der Feuerwehr geschenkt. Der Bau dürfte im Jahr der Feuerwehrgründung erfolgt sein, es gibt keine Hinweise der Fertigstellung bzw. einer Einweihungsfeier. Pfarrer Guppenberger beklagte zunächst den Bau, denn der neue Heilige Brunnen wurde kurz vorher errichtet. Beide Bauwerke konten nur durch Spenden der Bevölkerung hergestellt werden.

Mitglieder des Komitees:
Karl Schlair, Gastwirt und Fleischhauer, Hoftafern, A 14
Josef Pachleitner, Kaufmann, Kirchmayrgut, A 6
Franz Eckhard, Revierförster Stift Schlierbach, Em 33
Martin Pesendorfer, Bindermeister und Totengräber, A 4
Vinzenz Spatt, Schmidemeister, A 9

Bild 2: Einreichplan – Auszug
Das Depot wurde vorerst ohne Turm errichtet. (04.04.1893)

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